Märkischer Osterspaziergang 22. März 2016

Teufelssee am Caputher Heuweg

In den Ostern, da wir Kinder waren 

und im Traufenblech der Schnee zerschmolz,

sprang mit seinen Grannenhaaren

uns der Haase aus dem Holz.

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 Wenn Sie wissen möchte, wie es weitergeht in Peter Huchels schönem Ostergedicht, müssen Sie morgen zu einem (vorösterlichem) Spaziergang in seine Heimat starten.

Das ist nicht weit, ist nicht schwer und dennoch lohnend. Treff ist in Wannsee und gefahren wir mit der Bahn nur 12 Minuten. Dann geht es per Pedes von Rehbrücke auf dem Caputher Heuweg nach Wilhelmshorst, einem an schönen Villen reichen Vorort Berlins. Hier lebte und arbeitete und litt unter den Repressalien des Staates Huchel - heute ist sein einstiges Anwesen eine "Literaturhaus" und wird von einem Gegenwartsdichter betreut: Lutz Seiler. Bekannt als Bachmann-Preisträger und Autor des erfolgreichen Romans "Kruso".  Herr Seiler wird uns im Huchelhaus empfangen und eine kleine Einführung geben. Wer Kruso oder ein Gedichtbändchen erwerben oder signieren möchte: Hier eine gute Gelegenheit.... Nach einer Einkehr im Wilhelmshorst und einem Spaziergang durch den Ort geht es via RE 7 gegen 16.30 wieder zurück nach Berlin. Der Beitrag beträgt inklusive Eintritt 25 €.

Treff ist in Wannsee auf dem Fernbahnsteig um 9.30 Uhr.

Sie können spontan kommen.....

Huchel in Wilhelmshorst 60er Jahre

  Caputher Heuweg

„Wo bin ich? Hier lag einst die Schoberstange.
Und schüttelnd die Mähne auf Leine und Kummet
Graste die Stute am wiesigen Hange.
Denn Mittag wars. Bei Steintopf und Krug
Ruhten die Mäher müde im Grummet.

Am Waldrand, wo schackernd die Elstern schrien,
Stand halb in der Erde ein Mann und schlug
Mit Axt und Keil aus Stubben den Kien.
Wann war dieser Sommer! Ich weiß es nicht mehr.
Doch fahren sie Grummet, der Sommer weht her
Vom Heuweg der Kindheit, wo ich einst saß,
Das Schicksal erwartend im hohen Gras,
Den alten Zigeuner, um mit ihm zu ziehn.“
Peter Huchel, Wilhelmshorst 

Kruso am Staatstheater Magdeburg

Autor Lutz Seiler