Blick, unverbaut, von der Havelpromenade zur Insel-Stadt Werder
"Kuhfort und Entenfang" am Freitag, 26. Juni 2015
Mit
sechs wackeren BerlinernInnen fand dieser Ausflug statt. Es war Regen
angesagt und ganz offensichtlich hatten viele mein Programm durch den
Poststreik zu spät bekommen. Ich hatte mir natürlich eine regere
Beteiligung vorgestellt. Dennoch werde ich diese Wanderung noch einmal
auf den Plan bringen, denn ich fand sie gelungen. Vor allem die
Wegführung ist gut. Überraschend einfach, aber vom Inhalt sehr
abwechslungsreich. Sicher ist schon mancher - wie wir - quer durch den
"Wildpark", gelegen "hinter" Sanssouci, gelaufen. Aber ich bin dabei sozusagen absichtlich auf
die Militäranlagen um den Entenfängerberg gestoßen, um anregend über die
geografische und landschaftliche Situation hier am Rande der
Havelwiesen erzählen zu können. Exakt vor 40 Jahren habe ich selbst
längere Zeit in dieser "Kaserne" gedient. Es war in DDR-Zeiten das
oberste Kommando der Landstreitkräfte und ich habe dort als Fachkraft
Funk- und Fernsprechanlagen gewartet und überprüft. Heute wird in den
Bunkern im Berg der Einsatz der Bundeswehr und der NATO für
Auslandseinsätze geleitet.
Die Aufsteller der Gemeinde Schwielowsee sind sehr brauchbar und sehen sogar gut aus.
Eines der 80 Jahre alte Estorff-Hauser als Blickfang in der Straße "Am Wasserwerk"
Das Tor zum Wildpark verrätl, was hier früher Sache war...
Unmittelbar daneben findet man das
idyllische Entenfängerhaus und den ältesten Entenfängerteich
in Deutschland. Genutzt vor 350 Jahren - und immer noch in der Gegend
kenntlich. Unmittelbar dahinter beginnt die Siedlung Wildpark-West. Aber
sie gehört, wie Geltow, nicht mehr zu Potsdam, was eigentlich ein
Anachronismus ist, sondern zum Gemeindeverband Schwielowsee. Doch hier
wohnen und erholen sich im Prinzip Potsdamer... Die Siedlung entstand
auf Eigenbesitz der Hohenzollernverfamilie 1933-35 und zeigt die
Handschrift der Architektur- und Baufirma "Esttorff und Winkler" aus
Potsdam, die überigens auch recht viel in Berlin gebaut haben. Otto von
Estorff ging, nachdem seine Wiederaufbaupläne für Potsdam den neuen
Stadtoberen in der SBZ nicht gefielen, ins Sauerland nach Menden und die
Siedlung wurde anders und natürlich recht beliebig weitergebaut. Ein
Prozess, der sich erst recht jetzt ein paar Jahre nach der Wende
verstärkt fortgesetzt hat. Dennoch: Es lohnt sehr, die Landhäuser von
Estorff zu besuchen und es gibt dabei noch einige große, schöne und
denkmalgeschützte Gärten. Und einige gelungene
neue Häuser auch. Für mich fesselnd ist, das hier einst - auf den Wiesen
mit dem slawischen Namen Gallin - durch Bemühungen des Großen
Kurfürsten drei Schweizer Bauernfamilien angesiedelt wurden. Ein Rest
Ihres Lebens lässt sich noch finden - direkt an der Havel und
gegenüber der besuchswerten Gaststätte "Angelklause". Was den meisten in
Wildpark-West in den einstigen Gallin-Wiesen
besonders gefallen wird, ist die Stille und Naturnähe dieser
Landshaussiedlung. Und natürlich ihre bevorzugte Lage an einem der
schönsten Havelabschnitte überhaupt: Gegenüber der Insel Werder.
Dorthin sind wir nach der gelungenen Einkehr auch gelaufen (Gesamte Spazierstrecke 5km+2kma), d.h. am hier seebreiten Fluß in Fließrichtung bis zum Zernsee, wo die Eisenbahnbrücke nach Magdeburg auch Wanderern einen Übergang gestattet. 500m weiter ist der Bahnhof, wo alle halbe Stunde ein Zug Richtung Berlin zu haben ist.
Dorthin sind wir nach der gelungenen Einkehr auch gelaufen (Gesamte Spazierstrecke 5km+2kma), d.h. am hier seebreiten Fluß in Fließrichtung bis zum Zernsee, wo die Eisenbahnbrücke nach Magdeburg auch Wanderern einen Übergang gestattet. 500m weiter ist der Bahnhof, wo alle halbe Stunde ein Zug Richtung Berlin zu haben ist.
Eigentlich ein Wild-Futterschirm. Jetzt ein Picknickplatz für Wildparkwanderer am Wegestern.
Gutes Essen, freundliche Bedienung, toller Platz - die Anglerklause in Wildpark-West.
Ein duftender Garten mit altem Landhaus unter Kiefern nahe der Amsel-Allee.
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