06.11.13

Dorfkirchenorgeln im Fläming

 

Schon Adventsstimmung.... Kirche in Lüsse während des Spiel von Winfried Kuntz.
Die Kirche wird nur mit Kerzenlicht beleuchtet, allerdings gibt es Strom für den Orgelbalg.
 

Bericht vom Busausflug am 4. November 2013

Ich war nervös vor dieser Fahrt. Aber ich glaube, ich kann mit gutem Grund sagen: Sie ist gelungen. Es hat auch mir Spaß gemacht!
 
Wir spazieren von der Burg Eisenhardt hinab ins Städtchen.
 
Was gut gelang, war das Zusammenspiel mit dem Belziger Kantor Kuntz, bzw.. war es überhaupt und vor allem Winfried Kuntz, der meinen Gästen außerordentlich gefiel. Er war bestens vorbereitet, hat die Orgeln professionell vorgestellt, kannte sich in der Gegend aus und wusste mit uns umzugehen. Ich kannte den neuen Kantor von Bad Belzig noch nicht. Aber ich hatte mit ihm das Gefühl, dass meine Konzeption aufgeht. Es ist ihm sehr zu wünschen, dass auch sein Projekt Brandenburgisches Orgelmuseum gelingt! Die gesammelten Orgeln stehen hier nicht in einem Museum, wie z.B. in Malchow/Mecklenburg, sondern in der tätigen St. Marien - Stadtkirche!
 
Die wunderbare Sandstein-Taufe der Stadtkirche.
Sie stand in der Franziskaner-Klosterkirche Jüterbog (heute Bibliothek).
 
Der größte Teil der Instrumente hier wurden einst für Dorfkirchen gebaut. O r g e l n   sind einfach ein spannender Gegenstand. Mit ihr verbindet sich die Geschichte der Kirche, des Ortes, des Handwerks und natürlich der Musik der Region. Aber auch von der gegenwärtigen Politik und dem Mikroklima einer Gemeinde vermag diese Königin der Instrumente einiges an Schwingungen zu aktivieren. Nur so ist zu erklären, warum ein Ausflug mit 1,2,3,4,5,6 - sieben Orgeln von Anfang bis Ende interessant bleibt.
Im Chor der Stadtkirche Belzig (spätromanischer  Raum),
rechts oben der Organist im Fenster über der Sakristei.
Wir sahen und hörten:
In der Stadtkirche von Bad Belzig
- Dorfkirchenorgel aus Hordorf, bebaut 1741 von Wilhlem Papenius (nur gesehen, denn sie wird gerade gereinigt)
- Eine Kabinett-Orgel aus Brandenburg
- Die Haus- und Übungsorgel des Organisten
- Die noch zerlegte Orgel aus Ilbersdorf (bin bespannt, wie sie klingen wird)

Winfried Kuntz umringt - auf der Empore der Dahnsdorfer Kirche.
Einige Registerzüge klemmten. Die Orgel wird selten benutzt... .
In den Dörfern
Klein Glien:  Die musikgeschichtlich wertvollste Orgel der besuchten Dörfer: 1791 von Wilhelm Grüneberg aus Magdeburg geschaffen.
Raben bei Burg Rabenstein:  Ein Instrument von Ferdinand Dinse aus Berlin 18854
Dahnsdorf: Eine 150 Jahre alte Orgel von Gottfried Wilhelm Baer aus Niemegk
Lüsse: Über 100 Jahre alt, gebaut von Schuke in Potsdam
 

Das Dahndorfer Westwerk!
 
Die Kirche in Lüsse steht seit 800 Jahren auf dem Dorffriedhof.

 
Mittagseinkehr war zwischen Raben und Dahnsdorf in Lünsdorf -Niemegk in der Alten Schmiede. Sehr gutes Essen! Alle schienen mir zufrieden und mit gutem Appetit sich den reichlichen Portionen zu widmen.
 Gastraum  Alten Schmiede - war in Schmiedezeiten sicher finster und rußig.
Die Raumkonzeption mit sparsam belassenen Gerätschaften, dem Naturkamin
und trendigen Arbeitspendelleuchten überzeugt ebenso wie das Essen und der Service.
 
Unser Bus war wieder von "Gegenwind" - diesmal fuhr der Chef Peter Schöppner persönlich!

 
Bus der Firma GEGENWIND mit Rückenwind...
Halt und Ausstieg am Gutshaus Klein Glien am Hagelberg
(die höchste Erhebung Brandenburgs).
 
Winfried Kuntz stellt die Grüneberg-Orgel in Klein Glien vor.
 
Die Webadressen:
http://userpage.fu-berlin.de/engeser/potsdam-mittelmark/
Geschäfts-Telefon GEGENWIND 0172 3009550
 
 
Fotografien: Uwe Scheddin
Veröffentlichungen bitte nur mit meiner Zustimmung!