10.10.13

Ausflug nach Masuren - ein kurzer Bericht und viele Bilder

 
Der Lampatzkisee vom Hotelfenster am frostigen Morgen 
 
 
Wie oft eigentlich bin ich seit 1999 mit Berlinern in die Masuren gefahren? Vielleicht jedes Jahr ein mal? Bin selbst ein wenig verliebt in diesen Landstrich und in manches Detail hier im Nordosten Polens. Vor allem gefällt mir das "Hotel im Park" von Albrecht von Klitzing - wo ich jeden Tag (auch als Reiseleiter) intensiv genieße. Ich weiß, dass es dort nicht ewig so bleiben wird und nicht so bleiben kann. Alles Schöne ist leider besonders vergänglich. Ich wünsche den jetzigen Pächtern des Hotels viel Glück und Erfolg. Ich wäre glücklich, wenn "mein" Masuren-Hotel am Lampatzkisee seinen Charakter noch recht lange behalten könnte...
Kleine Rast während der Hinreise: Am Fluß Brahe in der Tucheler Heide bei Schlochau

In der evangelischen Kirche von Sorquitten

Rast im Wald am Gielandsee

Der verwaldete, aber nicht zerstörte Friedhof vom ostpreußischen Lasken bei Sorquitten

Der Sonntag-See beim Dorf Sonntag
 
Der Tagesablauf auf meinen Fahrten ist immer ähnlich. Nach einer anstrengenden Hinreise - viele Kilometer auf stressigen Straßen im Bus - ist ein  ruhiger Tag (kein Ruhetag!) - vornehmlich mit Wanderung in der Umgebung der oberen Krutinia, also in der Umgebung von Sorquitten. Diesmal für mich übrigens mit einer Entdeckung gekrönt: Nach Kasias Hinweis entdeckte ich ein neues Restaurant in Warpunen mit einem der besten Bewirtungen der Masurenwoche.

Vom Schiff auf Nikolaiken gesehen

Angesichts des Spirdingsees....

Das einstige Kloster der Altgläubigen von Eckertsdorf
 
In der Reihe in der Johannisburger Heide....
 
In der Reihe in der Johannesburger Heide....
 Die folgenden vier Tage gehören mehr oder weniger Busausflügen, sternförmig in die Umgebung. Je kürzer die Bustour dabei sein kann, umso besser und desto mehr kann in der Natur gewandert werden. Das Bus gehört uns dennoch für diese Zeit, er kann vorfahren und die Gruppe abholen. So sind luxuriöse Streckenwanderungen möglich, aber auch zu Besonderheiten der Gegend bzw.  zu touristischen oder geschichtlichen Highlights kann der Bus fahren. Mittageinkehr ist nur, wenn ein passendes Restaurant auf dem Weg liegt. Wenn das nicht der Fall sein kann, wird Picknick mitgenommen oder nur ein Imbiss eingeplant.
Auf diese Weise waren wir diesmal im Osten in Nikolaiken mit einem Fahrgastschiff auf dem Spirdingsee (auch ein Tipp meiner Freundin Kasia) und wanderten anschließend zu einem Waldsee in der Johannisburger Heide. Zum Ausklang Kaffee-Einkehr in Restaurant von Potockis - die ehemalige Jagdgaststätte der Lehndorffs aus Steinort.
 Die berühmte Moosengel-Orgel in der Pilgerkirche zur Heiligen Linde
Die Kleinststadt Barten - nahe der Grenze zum russischen Ostpreußen
 In der Gruft derer von Stollberg-Wernigerode im Schloss zu Dönhoffstädt
Gruppenbild mit Schloss (Dönhoffstädt)
Ideal getroffen: Das Schloss im Gut Dönhoffstädt 
Licht im Führerbunker ("Wolfschanze")
Letzter Blick auf den schönen Mauer-See bei Steinort
 
Im Nordosten waren am Donnerstag sehr interessante Ziele - ein voll ausgefüllter Tag, Rückfahrt im Dunkeln: Heilige Linde, Rastenburg mit seiner imposanten Wehrkirche, die Wolfschanze natürlich, dann Weiterfahrt über Barten und Dönhoffstadt nach Steinort. 
  
Im Westen fuhren wir am Mittwoch über Rössel bis Heilsberg und besichtigten die imposante Ordensburg und waren auch während eines Altstadtspaziergangs in einem kleinen, feinen Café. Bei der Rückfahrt war noch Zeit für Guttstadt und die dortige einstige Kirche des Bistumsstifts von Heilsberg. Für Allenstein blieb keine Zeit, dafür fuhren wir sehr schön über kleine Landstraße, vorbei an vielen Seen zurück - statt über die Fernverkehrsstaße 16 - und entdeckten ein verfallenes Schloss - "Palace Stockhausen".
Die alte Ordensbürgerstadt Rössel - vom Wachturm der Burg aus
Im Kloster von Springborn
Schlosskirche in der Bischofsburg von Heilsberg
Junges Altstadtleben in Heilsberg - im Hintergrund das Hohe Tor
In einer der zahlreichen Heilsberger Konditoreien
Links und rechts der Alle in Heilsberg
Mit der (noch ostpreißisch sprechenden) Ordensschwester in der Kirche von Guttstadt
 
Der Tag vor der Abreise sollte wieder etwas ruhiger sein und ich entschied mich für eine Wanderung am Talter See, bei der unvergessliche Bilder und Blicke möglich sind, denn der Kurs liegt teilweise auf einem Endmoränenbogen und erlaubt weite Sichten! Zuvor wagte ich eine improvisierte Kurzwanderung oberhalb Kosewos, laut Karte mit tollen Blicken, aber leider war alles zugewachsen und die neue Karte also nicht aktuell überprüft worden. Das Besondere des Tages war sicher die Einkehr im Restaurant von Christel in Sondern...
Spazieren am Talter See
   Noch eine Ostpreußin: Die Polin Christel vom Gasthaus in Sondern wünscht uns Gute Fahrt
Das Innere der Ordensburg in Rhein - Hotelgaststätte
Auch ein Schloss, aber verschlossen: Sorquitten, ehemals den Mirbachs gehörend
 
Die Rückfahrt gelang mir ebenso wenig wie ich sie mir vorgestellt hatte, wir die Hinfahrt. Einmal war es eine liegengelassene Handtasche, die Verzögerung und frühe Dunkelheit einbrachte, bei der Rücktour ging gleich vor Allenstein der Bus kaputt und wir mussten von dort mit dem Zug fahren. Dadurch war nur ein ganz kurzer Besuch in der Hauptstadt der Masuren möglich und auch der angekündigt Rückfahrkurs über Hohnstein und die einstigen Schlachtfelder von Tannenberg, bzw. Grunwald war nicht möglich.
Wir rollen vom Hof des "Hotels im Park"


Der Bus rollt nach 29 km nicht mehr (bei Wartenburg/Ostpreußen)
Aufenthalt in Wartenburg - wo sich von 1965-1986 Gauleiter Erich Koch in lebenslanger Haft aufhielt, von Deutschland ausgeliefert an Polen - im Hintergrund das Zuchthaus im ehemaligen Franziskanerkloster Wartenburg/Barzewo
Auf dem Altstadtmarkt von Allenstein fand gerade ein Marathonlauf statt
 
Gute Stimmung bis zum Schluss - Rückfahrt im Interregio der Polnischen Staatsbahn hier bei Osterode/Ostróda
 
Nicht unwichtig waren zwei gute Begleitumstände: Die Mitglieder der Gruppen harmonierten.
Es war herbstliches Sonnenwetter!
Im Masurischen Landschaftspark
Im Gasthof des Hotels am Kamin mit Albrecht von Klitzing
Frost kann so schön sein