04.04.12

Bericht vom Busausflug

"Zauber des Natürlichen" am 1. Apri 2012

 
Ein zauberhaft natürlicher Friedhof: Der Waldfriedhof Köpernitz u.a. mit dem Grab der Silberputzerin des Prinzen Heinrich und der gräflichen Familie Zeune.

Der Busausflug anläßlich Theodor Fontanes Erstausgabe der Wanderungen vor 150 Jahren fand bei recht gutem Wetter und mit sehr gut besetztem Bus statt. Ich fand das Motto der Fahrt immer wieder bestätigt… im Direkten wie auch im Übertragenen. Beide Seiten spricht auch der Dichter in seinem berühmten Vorwort der zweiten, veränderten Auflage an. Vieles ist hier nicht nur einfach natürlich, sonder auch einfach einfach. Man darf wirklich weder Wolkenkratzer, noch die Niagarafälle erwarten und man muss offen und neugierig, ja mit einer gewissen Zuneigung zum Land hier reisen.
 
 Die Ausflügler am Vorderlaubenhaus (ehemals Gasthof) in Garz
Den vorgenommenen Kurs hielt ich fast exakt ein. Eine Abweichung entstand durch zwei Umleitungen, die ich nicht in der Vorbereitung bemerkt hatte, oder die nicht da waren….so verlor ich eine halbe Stunde und verzichtete auf das Verzichtbare (Kränzlin mit dem Scherz-Begräbnis).Aber davon abgesehen, ging es Schlag auf Schlag. An jedem zweiten Fontanepunkt konnte jeder, der es wollte, aussteigen, sich die Sache von Nahen oder von Innen anschauen (das klappte leider nicht in Garz, weil der Pfarrer sich um eine Woche geirrt oder verhört hatte).  Im Bus zitierte ich den Meister aus dem Band Ruppin entweder im Voraus oder hinterher, so ergab sich die Möglichkeit eines lebendigen und hoffentlich auch lebhaften Vergleichs. Leicht wäre es möglich gewesen, nur die Hälfte der Ziele anzusteuern, dafür dort aber gründlicher  zu verweilen (z.B. eine kleine Wanderung zu dem an einen Türken verkauften Schloss Genzrode zu wagen…- mitten durch ein militärisch verseuchtes Gelände bei Neuruppin).
 
Detail eines Grabsteins an der Kirchenruine in Ganzer
Jedoch war gerade die Absicht, einen gewissen Gesamtüberblick über die „Grafschaft Ruppin“ zu bekommen und dabei auch ferne und seltene Punkte zu erreichen. Dafür mussten die bekanntesten Orte fortgelassen werden: Neuruppin, Rheinsberg und Wustrau. Folgender Kurs ergab sich und soll mit den Bildern ein wenig plastischer werden: Fehrbellin, Walchow, Protzen, Garz, Ganzer, Wildberg, Dessow, Triplatz, Gottberg, Genzrode („da hinten im Gebüsch liegt das einst orientalische Schloss des „Torflords“ Genz, genannt  Genzrode…heute  Ruine“), Boltenmühle (sehr gute Mittagsstation in der bekannten und zu recht beliebten Gaststätte - boltenmuehle.de/restaurant.html), Köpernitz, Lindow, Radensleben, Karwe. 
 
Fischtreppe in der Temnitz bei Garz

Die Stadtkirche Fehrbellins ist aus der Zeit Fontanes. Die Wasser- und Luchlage des Städtchen scheint das Reiherpäarchen am Kirchturm bestätigen zu wollen...
Besuch der Ausstellung "Ton und Wort" einer Künstlerin in einem Teil des Kuhstalls des zerstörten Gutes Köpernitz.
koenigin-christina.de/keramik.html

entlang der beeindruckenden Lebenblümchenwiese im Friedhof des einstigen Klosters Lindow
einst Gutsgelände, heute Wohnhaus, in Ganzer...


Am fernsten Punkt der Fahrt: ein uralter Alleebaum in Triplatz

 
Kirche und Pfarrhaus in Gottberg - einst Hort des wertvollen "Gottberger Kirchenrechnungsbuches"

 Auch ein Zauber: Der einstige Park des Gutes Köpernitz in den Rhinauen ist weggezaubert.
 

Fotos: Scheddin