02.05.10

Bericht aus dem Jahre 2010


Hoftor in Brück /Rottstock
Die Gärten im Zweistromland
---ob von meiner kleinen, netten Fahrradgruppe diese Gärten entdeckt wurden? Ich denke schon. Doch es sind mehr stille Gärten hier in der alten Zauche. Wer Glück hat, entdeckt hier und da märkische Urtümlichkeit, etwas wie bäuerliche Entrücktheit. Oder ein Spiel des Zufalls: Ein alter Flieder vor der neugotischen Backsteinwand. Leider ist das Foto verwackelt und kann nicht gesendet werden.
Jeder Garten, jedes Dorf ähnelt dem anderen und ist doch einmalig. Man spürt es ,entdeckt es, wenn man einige Zeit darin verbringt. Was uns zumindest bei der Einkehr in Schlalach gelang. Lange hatte ich hin und her erwogen, wo die Einkehr am besten ist. Auch der Gasthof in Linthe stand zur Wahl. Ich bin froh, dass ich mich für „Bimies Linde“ entschieden habe, denn wir wurden sehr gut bedient. Wir saßen herrlich vor dem Gasthaus auf dem Anger. Der Blick schweift durch das mit alten Bäumen beschattete Dorf, kaum Verkehr stört die schöne Pause. Und das Essen selbst kam schnell, gut und preiswert. Der Spargel war okay (was selbst hier nahe dem Beelitzer Land nicht selbstverständlich ist).
Was war noch auffällig an dieser Tour? Sicher bleibt der junge Herr Pfarrer aus Brück in Erinnerung. Der, sein Söhnchen auf dem Arm, uns liebenswürdig, ausführlich und begeistert „seine“ alte, aber grad in der Restaurierung befindliche Kirche zeigte.

Im Kirchturm Brück
Vielleicht bleibt auch in Erinnerung die Wühlmühle an der Plane, an der ich die schöne Sage vom Mühlenkobold und der „groten, swarten Kat“ sozusagen am Originalschauplatz erzählen konnte.

auf der Pferdekoppel des Wühlmüllers
Und die teils sehr schönen Bäche Brandenburgs überhaupt, die hier wirklich ein Zweistromländchen mimen! Die Plane, die wir in Trebitz an der R1 .- Brücke kennenlernten, die Nieplitz, die, so idyllisch das ein so kleines Flüsschen kann, das Städtchen umfließt.
Treuenbrietzen. Leider war hier schon ab 16 Uhr die Marienkirche geschlossen und zur katholischen Nikolaikirche habe ich überhaupt keinen Kontakt vorher per Telefon bekommen (schade eigentlich, denn innen ist sie teil genauso urtümlich wie von außen).
Und last not least die Dorfkirchen, von denen ich zwei ausführlich vorstellen konnte: In Linthe und in Schlachlach. Zwei sicher besondere und besonders schöne Exemplare des alten Brandenburgs. Wobei in Linthe vor allem die Lage auf einem Hügel im Dorf und die saubere Feldsteinbauweise beeindrucken und in Schlalach sicher eher das überraschende Innere: Eine hohe tonnengewölbte Holzdecke, mit Wolken bemalt. Die Orgel auf einer 2. Empore dicht darunter. Im Chor ein Schnitzaltar aus katholischer Zeit, sehr gute künstlerische, nicht bäuerliche Arbeit.

In der Schlalacher Kirche
Vielleicht aber bleib t dem einen oder anderen vor allem in Erinnerung, dass unsere Rückfahrt ein wenig problematisch war. Denn der Zug sollte in Beelitz von einem Bus abgelöst werden (genau ab 1. Mai SEV), was mit unseren Rädern natürlich nicht gegangen wäre. Also fuhr ich anderes rum: In den Süden, nach Jüterbog und von da mit dem geräumigen Doppelstockzug nach Berlin Südkreuz. Einmal mehr umsteigen und etwas Spannung, ob alles klappt……Es klappte.


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