17.09.08

Nachtrag zum Ausflug nach Ankershagen

Havel und Heinrich

Auf der ersten Havelbrücke...


Ein Grabkreuz aus Petersburg... in Ankershagen

Fotos: Scheddin
Rückfahrt...."unterweg gefunden!"





Ein Bahnausflug mit kleiner Gruppe – 24 Stunden lang ist vorher Regen und Gewitter über die Medien vorhergesagt worden. Was wirklich für Wetter an diesem Septembersamstag war, können Sie leicht aus den Unterwegsfotos erraten.
Schade fand ich das schon mit den nur sieben Teilnehmern - diese Tour gehört zu meinen „Lieblingen“. Der Ausgangspunkt bei Neustrelitz ist mit der Bahn schnell erreicht, die Landschaft attraktiv, die Höhepunkte unübersehbar und ein gutes Essen darf erwartet werden. Und so war es auch dieses mal!

Der Kurs vom Käbelick See im Müritznationalpark bei Kratzburg entlang dem Haveltal nach Ankershagen ist wohltuend für Sinne und Muskeln. 45 Minuten vor dem Ziel lockt etwas Besonders: Die Havelquelle – aber auch die Strecke zuvor ist reich an Attraktionen, denn unsere Havel hat hier auf ihren ersten schüchternen Kilometern ein freundliches kleines Tal in die Moränen gespült, bildet erste Sümpfe und im Wald versteckte Seen. Auch den alten Germanen vor fast 3000 Jahren muss die junge Habel gefallen haben (der Flussname stammt noch von ihnen!) – Eine riesige Burg- und Siedlungsanlage bei Pieversdorf – heute im dichten Wald – zeugt hier von ihnen. Mittagsrast war im Gutshaus Friedrichsfelde, wo wir sehr gute mecklenburgische Hausmannskost bekommen haben! Im aufwendig sanierten Haus befindet sich außerdem noch eine Ausstellung über Johann Heinrich Voß, der hier einst Hauslehrer war und das Gutshaus ist ebenfalls der Sitz eines Teils der Nationalparkverwaltung. Nur eine Viertelstunde weiter liegt dann romantisch im alten Dorf der Pfarrhof aus dem 18. Jahrhundert, der für die ersten Jahre im Leben Heinrich Schliemanns die Heimat war. Viele Anregungen hat er hier bereits erhalten, wesentliche Weichen im Leben dieses berühmten Mecklenburgers, der bis heute in Rom mit einem großen Grab- und Denkmal geehrt wird, wurden hier gestellt – im Guten wie im Schlechten. Die Biografie zu lesen, lohnt sich! In der Ausstellung zu Leben und Werk und Wirkung bekommt man wirklich Lust, sich näher mit diesem Mann zu beschäftigen. Nebenan im Kassenraum gibt es auch, z.T. sehr preiswert Literatur. Der benachbarten Friedhof mit der altertümlichen Kirche (Reste mittelalterlicher Malereien!) ist ebenfalls einen Abstecher wert – zumal wir hier gleich hinter der Pforte das Grab der Schliemann-Mutter finden, mit einem schönen Eisenkreuz, das ihr der Sohn im besten Mannesalter, bereits ein berühmter Abenteurer und Millionär aufstellen ließ.