18.01.08

Bericht von der Darß-Wanderreise 15. bis 17. Januar


Wilder Westen auf dem Darß
FISCHLAND - DARSS - ZINGST
Alle, die nicht dabei waren – und das waren viele – haben etwas versäumt!
Die Reisegruppe war sehr nett und sehr sportlich. Aber leider – wir waren nur sieben Wanderer.
Ich weiß nicht recht woran der geringe Zuspruch gelegen hat. Ich hatte den Termin lange in der Vorschau und der Preis war mit 180 € nicht hoch (der Darß ist teuer!).
Das große Glück dieser Fahrt war das Wetter! Entgegen allen Prognosen war es klar und s o n n i g ! Wir schwankten – gemeinsam mit den singenden Schwänen und Meisen – zwischen Winter- Frühlingsgefühlen. Die drei Tagen boten viel und sie boten vor allem Kontakt mit der Natur der Bodden- und Seelandschaft. In dieser Natur waren mit meist allein. Es war ein tolles Gefühl, einmal die Ostsee ganz für sich zu haben!


Aber auch in den Ferienorten war es still wie in einem wohltuenden Winterschlaf. Unangenehm war dies nur, wenn es die Gaststätten betraf.... Am ersten Tag liefen wir 15 Gasthäuser an, ehe wir auf ein geöffnetes stießen. Das war in Prerow die „Teeschale“. Ebenfalls tapfer offen war am Mittwoch das Café im "Natureum" des Leuchtturms am Darßer Ort und am Donnerstag das Restaurant „Strandlöper“ in Ahrenshop. Jeden Abend aßen wir im „Birkenstübchen“ der vorzüglichen Prerower Gaststätte unserer Pension „Sabina“. Die wurde von der namengebenden Sabin Scheiwe mit starker Hand und Fleiß plus Humor und professioneller Kochkunst geführt.
Unser ersten Ausflug brachte uns gleich ab Ahrenshop zur wilden Westküste des Darß und dann durch den berühmten Darßwald über das „ehemalige Meeresufer“ auf den Altdarß und nach Born am Bodden.
Boddenwäsche in Niehagen

Boddenfahrt vor der "Vogelinsel" Kirr

Die zweite Wanderung galt Europas größter natürlicher Landgewinnung – dem Darßer Ort. Dort kann man auf einem befestigten Weg durch Sumpf und Dünen diese Landbildung studieren und weit ins Meer über die zukünftige Nordspitze des Darß schauen. Am späten Nachmittag hatten wir das Glück, die einzige Boddenbootspartie mitmachen zu können. Die Firma "Pohl" startete zu einer Rundfahrt an der Vogelschutzinsel Kirr vorbei zum Barther Bodden.Hohes Ufer bei Ahrenshop: Küste in Bewegung

Am letzten Tag fuhren wir mit dem Gepäck und dem Linienbus110 bis Ahrenshop, stellten die Koffer in der Zimmervermittlung ab (Danke!!) und wanderten von der eindrucksvollen Schifferkirche aus zum Saaler Bodden und auf dem reizenden Boddenweg nach Alt- und Niehagen und von dort zum Hohen Ufer der Westküste. Ein lohnender Abschluß mit weiten Blicken über Ufer, Meer und Land. Hier, das war deutlich zu sehen, trägt die Brandung die steinigen Moränen des (Halb)Inselkerns von „Fischland“ ab, um das Material nach Jahrzehnten nördlich am Neudarß wieder abzulagern.Bei frischen Blumen speist der Wanderer gerne....

Bleibt etwas anzumerken:
Uns fiel auf, dass die meisten Touristinformationen und Zimmervermittlungen dort nicht wussten, welche Gaststätte in der Nebensaisonzeit noch geöffnet hat.
Das ist für den Gast, gerade für den Wanderer wichtig, da er sonst möglicherweise völlig sinnlos oder umständlich die Ortschaften durchzuckelt - auf der Suche nach Nahrung. Auch war nirgends nicht bekannt, welcher Schiffsbetrieb z.B. noch Boddenfahrten veranstaltet. Die Gretchenfrage, an der hier sicher die Informationspolitik gescheitert ist, war wohl die nach der Verantwortung: Müssen die „Ämter“ die Informationen besorgen oder sollten die Unternehmen selbst ihre Termine dort hinbringen??!! Das Letztere scheint mir zumindest eine natürliche, weil unbürokratische Lösung des Problems

Land das vor den Augen entsteht.... "Darßer Ort"
Fotos: Scheddin