29.04.16

Bericht zur Führung "Utopia in Novawes"

Die Führung fand mit gutem Erfolg aber leider nur geringer  Beteiligung statt. Sicher war daran nebem dem Wetterbericht (...) auch mein etwas verschrobener Titel schuld - aber ich wollte auf den mir wichtigen 500. Erscheinungstag des Buches von Thomas Morus hinweisen. Doch dessen Spuren gibt es natürlich nicht in Nowaves... Sondern lediglich Gedanken, Hinweise, Personen, Ereignisse, die an das Buch "Utopia" erinnern, bzw. Verknüpfungen ermöglichen. Die utopischen Gedanken sozusagen als Brücke und Roter Faden zur Stadtgeschichte in Novawes. Und das ist nun wirklich erstaunlich: Es funktioniert nämlich! Als Babelsberg noch Novawes, also Neuendorf oder Neue Siedlung hieß gab es eine Reihe von Ereignissen, die mit dem Land Utopia (im Grunde das Land Nirgendwo) von Morus vergleichbar sind und einen spannende Stadteroberung sein können.
- der Film Metropolis der Ufa
- die Himmelkunde von Bruno H. Bürgel
- das Werk von Wilhelm Förster
- die Architektur von Eiermann und Mies Van der Rohe
- die Visionen des Regisseurs Heiner Carow
- die Ideen von Hasso Plattner/SAP
- die Staatsideen des Kanzler Bismarck
- die utopischen Filme der 30er Jahre-Ufa
- die Erfindungen der Lilienthal-Brüder
- der reale Einsatz der Atombombe
...
und manches andere mehr.

Eine eher witzige aber durchaus zutreffende Parallele zu Morus "Utopia" ergab sich am Griebnitzsee vor dem Haus des einstigen Müller-Grothe-Verlaggründers. Es hatte des Schicksal der Ort für die Entscheidung zum Abwurf der Atombomben gegen Japan 1945 zu sein, da es während der Potsdamer Konferenz der Allierten der Dienstsitz der US-Präsidenten war.
35 Jahre zuvor gab der renomierte Grothe-Verlag (der nie wieder in sein Haus zurückkehren konnte) u.a. die Märchen eines gewissen Ernst Borkowsky heraus. Borkowsky war Gymasiallehrer und Stadtchronist von Naumburg an der Saale. Ich erzählte vor Ort und improvisiert eine geistreiche Vision von ihm, worin er die Zukunft  des Tischlein-deck-dich, des  Knüppel-aus-dem Sack und des Goldesels erzählt. Ich versprach Neugierigen dieses "utopische Märchen" im Original zugänglich zu machen.  Es ergibt sich tatsächlich ein Bezug zu Morus Utopia-Philosophie. Morus hält das, was wir heute für heilig schätzen, für den Grundfehler seiner und aller zukünftigen Zeit:  Das  E i g e n t u m. Und wenn Sie wissen möchten, was aus dem Eigentum der Müllersöhne an Esel, Tisch und Knüppel wurden - dann, bitte hier die Originalgeschichte aus dem Märchenbuch des G.Grothe-Verlages.



 





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