Die Ausstattung der Löbnitzer Kirche in Nordsachsen
Ein Muldereise von Dessau nach Wurzen am 20. Juni 2015
Mit
27 Gästen startete dieser lang erwartete und lange vorbereitete Ausflug
in Berlin Wannsee und endete auch dort. Wieder wurden wir sicher und
freundlich gefahren von Peter Schöppner und seinem Bus "Gegenwind".
Meine Führung betraf vor allem die Flusslandschaft der Mulde, ein Schwerpunkt aber auch
die Städte Dessau und Wurzen. In Dessau gibt es allerdings einfach zu
viel zu sehen und obgleich ich nicht anhielt und versuchte, mich auf das
Thema "Bauhaus" zu konzentrieren, waren wir dort etwas zulange unterwegs...Ein
erster Halt mit Ausstieg dann erst in Altjeßnitz für den barocken Irrgarten,
wo es leider regnete (aber ansonsten hielt sich das Wetter gut!). Der
Kurs bis Mittag über die Deichdörfer nach Raguhn,dann weiter über Muldenstein und
Pouch nach Löbnitz, wo ich unbedingt noch vor einer Hochzeit dort die
Kirche besichtigen wollte. Alle waren auch sehr beeindruckt von der
Ausstattung und ganz besonders von der Bibel-Bilderdecke, die
ihresgleichen weder an der Mulde noch sonstwo hat...
Ein "Piratenschiff" auf dem Bernsteinsee bei Bitterfeld, neben dem "Seaview".
Das bezaubernde Schloss Püchau - der ersterwähnte Ort Sachsens überhaupt
Der Schlosspark von Püchau aus einer Schlosskemenate gesehen.
Die Mittagseinkehr - markant am
neuen Bernsteinsee, der aus dem alten Tagebau "Goitsche" entstanden ist -
im Restaurant "Seaview" bei Bitterfeld. Auch Bitterfeld hätte in die
Muldefahrt gepasst, es musste aber mit einer "Blick-Beziehung" auskommen. Weiter gings ins nahe Sächsische zur Burg Schnaditz, wo einst
der Ritter von Zschaschwitz dem Hans Kohlhase die Pferde beschlagnahmte
(der Rest ist in der Kleistschen Version bekannt). Im benachbarten BAd
Düben dann ein kleiner Spaziergang - was ich danach in Eilenburg nicht so
wichtig fand und lieber zum Kaffee auf der anderen Muldeseite pünktlich
sein wollte: Im Schloß Püchau. Hierher kamen wir nur, weil ich auf der
linken Flußseite keine offnenen Schlösser fand (es gibt genug:
Hohenprießnitz, Zschepplin, Thallwitz, Nischwitz) - hingegen die private
Schlössfamilie in Püchau, Herr und Frau Goldhahn, mir Führung und
Einkehr anboten. Ich war dann zwar nicht ganz zufrieden mit Kaffee
(Lorke...) und Kuchen und auch die Führung hätte mehr auf den Punkt sein
können. Aber das Schloss und seine Geschichte und die Athmosphäre dort
sind einmalig. Und auf Einmaliges kommt es bei solchen Stationsfahrten
an, damit etwas Gutes und Wichtiges haften bleibt. So war es dann auch
in Wurzen, wo ich mehr Glück als verdient hatte, denn der Pfarrer i.R.
wollte den Dom gerade abschließen, machte dann aber für uns anstürmende
Berliner noch eine kleine, doch feine, engagierte Führung (so wie ich es
mit in Püchau gewünscht hätte). Ich war ihm sehr dankbar, auch weil ich
die Ausstattung aus dem Jahre 1930 - Bronzearbeiten von Georg Wrba für
so herausragend halte, dass es traurig gewesen wäre, hätten wir vor
verschlossener Tür gestanden. Die RingelnatzGeburtsstadt gab mir dann
noch Gelegenheit für 2-3 Gedichtchen eines meiner Lieblingsautoren, aber
eigentlich kann weder Wurzen für Ringelnatz noch umgekehrt. Eher passte
meine Lyrikkostproben von Börries von Münchhausen, dessen
vollplastisches Porträt man im Dom an der Kanzel findet, denn er war
einer der Stifter der neuen Ausstattung von 1930 und lebten im nicht
fernen Windischleuba.
Leider funktionierte meine Kamera nicht, so dass ich nur mit dem E-fon aufnehmen konnte.
Auch Wurzen ist uralt, die Bebauung allerdings aus dem 18. und 19 Jahrhundert.
Die Domkirche - Wurzen war nicht Bistum, aber Residenz des Meißner Bischofs. Links die Bronze-Kanzel von Georg Wrba mit den Porträt-Köpfen der Stifter und Domherrn.
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