10.09.14

Bericht von der Litauenreise


Gedeminas-Denkmal vor der Kathedrale von Vilnius - er gilt als Reichs- und Stadtgründer... 

Vom 1. bis 7. September 2014 war ich mit 15 Gästen in der Republik Litauen unterwegs. In 4 Hotels hatte ich mich dafür angemeldet, den bewährten und bekannten polnischen Busfahrer Lech mit seinem Bus bestellt, Karten für die Bahn nach Warschau gekauft, eine Führung in Vilnius bestellt und natürlich die Teilnehmer mit Reisedetails versorgt.
Das Programm und der Kurs der Reise folgte einem vor 5 Jahren entstandenen und bewährten Konzept, das es uns ermöglichte in einer Woche Litauen gut und genussvoll kennen zu lernen. Der Kern der Reise-Idee war, zunächst dem bedeutenden und allgegenwärtigen Fluss Memel zu folgen und anschließend für das Finale in die Hauptstadt nach Vilnius anzusteuern (die ohne die Memel auskommen muss...). Bei unserer Anreise wurde ganz Polen durchfahren, in den Ostmasuren und der Landschaft von Suwalken wird dabei bereits polnisch-litauisches Gebiet vorgestellt. Heutig litauisch wird es dann erst am Abend des 1. Tages, im Süden der Republik, wo wir erstmals auch auf die Memel stießen, die hier ein riesiges und geschütztes Waldgebiet durchfließt. Heilquellen und die gute Luft verschafften unsrem ersten Übernachtungsort dort einen sehr guten Ruf: Der Kurort Druskininkai
Am 2. Tage fuhren wir zur Übernachtung nach Kaunas. Stationen dieser Fahrt waren der berühmt-berüchtigte Grutas-Skulpturen-Park und die kleine Stadt Merkine, sowie die einstige Litauer-Burg Punia.
Für das interessante und sehr lebendige Kaunas war Zeit für einen abendlichen Bummel in der Neustadt und eine morgendliche Führung in der Altstadt. Am Rande der Stadt besuchten wir - was sicher eine Höhepunkt war - das Barockkloster Pazaislis. Der Nachmittag galt dann ganz der Fahrt durch das einst preußische Memelland, dabei große Strecken direkt am Fluss! In der Nähe des einstigen Fleckens Heidekrug besuchten wir bei dieser Gelegenheit das Geburtshaus des von mir sehr verehrten Hermann Sudermann, der in der Landschaft des Memel-Deltas entscheidende Anregungen für sein schriftstellerische Schaffen gefunden hatte (z.B. "Die Reise nach Tilsit"). Gegen Abend suchten wir im Delta in Richtung des Windenburger Ecks noch einen Blick auf das Haff von der Landseite, um einen ersten Eindruck von der am Horizont liegenden Kurischen Nehrung zu bekommen. Spät, doch noch nicht im Dunkeln Überfahrt von Klaipeda auf die Nehrung, kurz nach 21 Uhr dann Ankunft im Quartier in Nidden/Nida. Da das Dorf nicht nur ein idyllischer, sondern auch ein mustergültiger Badeort ist, bekamen wir in einer Gaststätte gegen 22 Uhr noch etwas Gutes zu essen....
Der Donnerstag war ein Ruhetag, den ich mit den Möglichkeiten in Nidden gestaltete. Als da sind eine Wanderung zur großen Düne, ein Spaziergang zum Strand, Besichtigung des Thomas-Mann-Sommerhauses und eine Fahrt mit dem Kurenkahn auf dem Haff.
Am Freitag ging es via Klaipeda wieder von der Nehrung hinunter - nicht ohne der Stadt einen Besuch abzustatten und seine wichtigsten Bau- und Geschichtsdenkmäler zu besichtigen. Die zweite Station der Tagesfahrt war dann der im Jahrhunderte langen Widerstand gegen die russische Vorherrschaft angesammelte "Berg der Kreuze" bei der Stadt Schaulen/Siauliali, bevor wir über Panevezys und Ukmerge auf (guten!) Autobahnen in die Hauptstadt Vilnius fuhren.
Hier war überraschender Weise ein großes Festival mit Musikbühnen und Jahrmarktreiben, das unserem abendlichen Spaziergang und der Suche nach einer gemütlichen landestypischen Gaststätte einen besonderen Charakter verlieh....
Der Sonnabend wieder war ein Ruhetag - er galt allein dem schönen Vilnius. Das zeigte sich wirklich von seiner besten Seite! Wunderbares Wetter, Hochstimmung, auch durch das noch immer andauernde Festival, und eine gutgelaunte, wissende Stadt-Führerin.... Ich glaube, alle haben das Flaier dieser unvergleichlichen Stadt, die für mich doch etwas anders als das restliche Litauen ist, genossen. Unser Guide gab uns zum Abschied noch einen Tipp fürs Abendessen - der sich wirklich als Treffer erwies!
Die Stunden bis zum letzen gemeinsamen Abend konnte jeder für sich oder in kleiner Gruppe nutzen. Ich sah mich bei dieser Gelegenheit noch einmal im Künstler- und Studentenviertel "Uzupis" um, das sich zum Glück noch nicht in eine Schickimicki-Gegend verwandelt hatte.
Nach einem Superfrühstück am Sonntagmorgen - unser Hotel lag direkt vor dem berühmten Tor der Morgenröte - mussten wir uns leider von der schönen Barock-Stadt verabschieden. Wir hatten aber noch etwas Zeit, um das Lieblings-Ausflugsgebiet der Vilniuser zu besuchen, weil es auf dem Rückfahrkurs lag:  Die Seen um die Stadt Trakai. Hier bilden das Wasser nicht nur eine schöne Landschaft, sondern, weil mitten darin die einstige Hauptburg des höchsten und mächtigsten Fürsten der Litauer liegt, auch einen Historischen Nationalpark.
Von hier kamen wir -  mit einer Pause in Rajgrod, wo einst die Grenze zwischen Ostpreußen und Polen lag - in 7 Stunden nach Warschau. Der EC nach Berlin kam dort dann gegen 23.30 fast pünktlich an.
Ich denke und hoffe, dass es für alle eine gute, unvergessliche Reise war.
Von den ca. 1000 Bildern, die ich mit meiner Panasonic LX7 machte, hier eine schwergefallene Auswahl....
Erwartungsfroher Start mit dem Bus in Warschau

Zwei Stunden später fahren wir über den Fluss Bug in Polen

Letzte Pause in Polen: Das Papstdenkmal am Heiligen Brunnen bei Augustow.

Unser erstes Hotel - königlich logiert in Druskininkai.

Die Flaniermeile von Druskininkai zieren witzige Skulpturen.

Holzkirche fur russisch-orthodoxe Kurgäste in Druskininkai.

Vorbeimarsch Im Polit-Park von Grutas. Was der Sammler und Unternehmer Malinauskas hier aufgestellt hat, ist einmalig...

Gegenstände einstiger Verehrung - orgineller Bettvorleger in der Sammlung des Grutas Parks.

Grutas Park:  Die einzige Stalinbronze in der Sammlung. 

Rast am Merkys, kurz vor der Mündung in die Memel bei Merkine.

Kaum zu ertragen: Massengrab Im Wald von Merkine. Alle jüdischen Bewohner des Städtchens und seiner Umgebung wurden hier erschossen und verscharrt... 

Typisches Holzhaus in Litauen aus den 20er Jahren.

Die Memel im Memelschleifen- Regionalpark. Blick vom Burghügel Punia.


Die Auferstehungskirche in Kaunas - aus Stahl, Beton und Licht - war in Sowjetzeiten umgenutzt als Radiofabrik.

Hier raucht jemand den Himmel in der Pfeife.... am Burgpark von Kaunas.

Noch ein Graffito in Kaunas

Der berühmte Bischof von Kaunas - ließ verbotene Bücher im benachbarten Ostpreußen drucken.

Haus aus der Guten alten Zeit von Kaunas - um 1930.

Die berühmteste Kirche von Kaunas ist die Klosterkirche Pazaislis.

Die Hauptkuppel der Klosterkirche Pazaislis - der Künstler hat sich zum Krüppel gemalt....

Das Geburtshaus des verehrten Hermann Sudermann bei Heidekrug im Memelland.

Mit Lech im Memelland - im Hintergrund der einstige Kaiser-Wilhelm-Kanal nach Memel.

Im Memel-Delta am Kurischen Haff - dicht vorm Windenburger Eck.

Auf der Fährfahrt zur Nehrung - typische Abendfarben im Kurischen Haff.

Morgen im Hafen von Nidden.

Marsch durch die Dünenlandschaft bei Nidden.

Kleine Pause auf der großen Düne.

Der Strand von Nidden Richtung Russland (Enklave Ostpreußen).

Im Thomas-Mann-Sommerhaus mit Thomas-Mann-Pose...

Abendfahrt mit dem Kuren-Kahn auf dem Haff, im Hintergrund die Düne...

Im Gespräch mit unserer Führerin auf dem Kurischen Haff
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Walter befreit Luise von Spinngewebe - am alten Rathaus von Memel wird der Königin Luise gedacht.

In der mondänen alten preußischen Post von Memel

Memel - ein moderner Hotelkomplex aus Vor und Nachwendezeit zusammengewachsen.

Memel - der Theaterplatz mit dem Denkmal für Simon Dach.

Auf der Spitze des Berges der Kreuze - hier lagern die meisten Kreuze und erste Kompostierungen machen sich bemerkbar.
Der Gipfel auf dem Berg der Kreuze: Jesus zwinkert im Hologramm....

Kaffeepause an der A2 bei Ukmerge
Inneres der St. Peter und Paul Kirche in Vilnius - sie wird von 2000 Gips-Plastiken geschmückt....
Vor dem Tor der Morgenröte mit seiner berühmten Pilger-Kapelle der BarmherzigenMuttergottes.

Aus dem Busfenster: Das Geschäfts- und Beamtenviertel von Vilnius






 Hinterhof des Präsidentinnen-Palais


 Appetitlicher Kellerladen...

 An diesem Sonnabend wurde in Vilnius ständig geheiratet...

 Der polnische Nationaldichter Miekiewicz lebte lange in Vilnius

 Die Kathedrale von Vilnius und ihr Wahrzeichen: der Glockenturm.


 
Der Gedeminas-Prospekt in Feststimmung.

 Die Künstlerrepublik Uzapis hat eine selbst gegebene Verfassung - veröffentlicht auf Anschlagwänden, mehrsprachig...

 Hofeingang im Künstlerviertel...

Nette Begegnung im Künster- und Studentenviertel von Vilnius.


Studentenpause im Wilna-Park

Begegnung in der belebten Pilies gatve, einer der vielen Flanierstraßen der Stadt

Schönes Abendessen im Garten des Restaurants "Lokys" (Bär)

MorgenBlick aus meinem Hotelfenster auf die russisch-orthodoxe Kathedrale

Vor dem Hotel: Blick zum Tor der Morgenröte am Morgen....

Unser Frühstück im Hotel "Europa royal"


Die inselreichen Seen von Trakai am Morgen

Die in den 80er Jahren wieder aufgebaute Burg Trakai

Garten in Trakai - gleich gegenüber der Tartarischen Gaststätte..

Einzelgehöft - typische Entdeckung aus dem Busfenster

Alt und Neu in Rajgrod (Kaffeepause bereits in Polen)

Ankunft um 17 Uhr in Warschauer Zentralbahnhof