Taufengel-Ausflug Nr. 2
Ostprignitz – Ruppin
Ostprignitz – Ruppin
Mit einem kleinen, netten Bus der Firma Schröder-Reisen aus Segeletz (http://www.schroederreisen.de/)fuhren wir heute bei schönstem Wetter einmal quer durch diesen märkischen Landkreis von Ost nach West. Mir selbst macht allmählich das eigentlich eher scherzhaft begonnene Unternehmen Spaß und Freude. Vielleicht ging es meinen Gästen ähnlich. Spaß macht es, so unbeschwert, frei von einem gesamtheitlichen Lehr- und Lernauftrag in der kulturhistorischen Landschaft, diese barocken Fantasiegeschöpfe zu suchen und zu besuchen.
Und Freude macht dabei nicht nur, sie auch zu finden, sondern in einer dichten Athmosphäre zu erleben, gewissermaßen in „guter Geseelschaft“. Das betrifft die Dorf- und Kirchgemeinden aber auch die Kirche - also den unmittelbaren Ort des Auftritts eines Engels.
Heute fiel mir auf, dass sich zwar die Engel stärker ähnelten als auf der ersten Besuchstour (in der Westprignitz), aber die Kirchen stärker Kontur gewannen. Vielleicht weil hier Bauern und Bürger, freier und wohlhabender (einst!) gewesen sind als dort.
Auch bedeutende Adelshandschriften waren auf unserer Tour zu entdecken – so in Garz die der Quaste, in Protzen warens die Kleists und an der Dosse die von Rohrs.
Obwohl diese Familie allesamt hier nicht mehr das Sagen oder Geben haben und auch die evangelische Kirche heute alles andere als wohlhabend zu sein scheint, waren alle besuchten Kirchen in einem guten, zumindest befriedigendem und teils auch sehr gutem Zustand. Und wer genau hinsah, entdeckte eben ganz andere „Geber“ als noch vor wenigen Jahrzehnten denk- oder vorstellbar waren: Stiftungen, Länderverwaltungen, Privatvermächtnisse, Sammlungen.
Interessant: Die Kirchen sind über ihre Bestimmung hinausgewachsen, sie haben eine über - oder muss man besser sagen - eine unterreligiöse Bedeutung erlangt, bzw. hat sich diese vergrößert. Wogegen sich die definiert kirchliche Kirche scheinbar immer mehr verkleinert. Vielleicht steckt hier auch ein Hauptgrund, warum die barocken Engel plötzlich vom Himmel, genauer aus den Dachböden, in die Kirchen hinabschweben. Es ist ja wohl eher nicht das religöse und modisch-sentimentale Bedürfnis, das sie einst entstehen ließ, als die Taufe noch obligatorisch war.
Nach meiner Beobachtung und meinem Ermessen schätzen die Zeitgenossen an den Engelsfiguren ihre besondere einmalige Aura, ihre eigentümliche Shäre, die ihnen tatsächlich etwas von einer Persönlichkeit verleiht. Und zwar von einer solchen, der wir in der Realität nicht oder nur selten oder wenn, nur kurz, begegnen. Von vielem ist in so einer Engelsfigur „zusammengeronnen“: Von Glauben und Legenden, Kunstwerken, Kunstfertigkeiten, Theaterinszenierungen, Träumen, Sehnsüchten samt den zugehörigen Ängsten. Ja, sicher auch für das Geheime und Verdeckte, das in unserer hilflos aufgeklärten Zeit ein endloses Comeback feiert, stehen oder hängen die Engel. Doch der letzte Punkt, der die Aura der Engel heute so greifbar und begreifbar macht, ist eher etwas Handfestes: Sie sind Zeugen einer konkreten Vergangenheit und damit Gegenstände, an denen wir unsere Achtung beweisen können. Wir freuen uns, dass Sie entdeckt, renoviert und gewissenmaßen wiederbelebt und gebraucht werden. Wir hauchen ihnen mit unsrem Interesse neues Leben ein. (Wer jemals erlebt hat, wie ein Enkelkind mit einem Teddy, der einst dem Opa gehörte, anfängt, begeistert zu spielen, wird mich vielleicht besser verstehen).
Nun zum Schluss die Orte, die wir besuchten in der Reihenfolge unseres Weges. Wir starteten mit dem Bus vom Bahnhof Friesack und stoppten dann in den Dörfern Garz, Protzen, Dabergotz, Gottberg, Holzhausen, Stüdenitz, Zernitz und Plänitz. Eine nette Mittagspause wurde in Neuruppin gemacht, direkt am See, auf der Terrasse der empfehlenswerten Gaststätte „Zur Wichmannlinde“.
Abschließend ein Tip, falls Sie privat diese Kirchen besichtigen möchten. Interessante Fakten für einen Zugang können Sie auf der Internetseite der evangelischen Kirche erfahren (http://altekirchen.de/) oder Sie fragen in den Dörfern nach den Mitgliedern im Gemeindekirchenrat, die meist auch über einen Schlüssel und entsprechende Berechtigungen verfügen. Nur noch selten sind dort die Frau - oder der Herr Pfarrer zu finden…. Die Kirchen sind heute mehr als früher Einrichtungen der Dörfer und ihrer Bewohner…. Und das ist gut so.
Und Freude macht dabei nicht nur, sie auch zu finden, sondern in einer dichten Athmosphäre zu erleben, gewissermaßen in „guter Geseelschaft“. Das betrifft die Dorf- und Kirchgemeinden aber auch die Kirche - also den unmittelbaren Ort des Auftritts eines Engels.
Heute fiel mir auf, dass sich zwar die Engel stärker ähnelten als auf der ersten Besuchstour (in der Westprignitz), aber die Kirchen stärker Kontur gewannen. Vielleicht weil hier Bauern und Bürger, freier und wohlhabender (einst!) gewesen sind als dort.
Auch bedeutende Adelshandschriften waren auf unserer Tour zu entdecken – so in Garz die der Quaste, in Protzen warens die Kleists und an der Dosse die von Rohrs.
Obwohl diese Familie allesamt hier nicht mehr das Sagen oder Geben haben und auch die evangelische Kirche heute alles andere als wohlhabend zu sein scheint, waren alle besuchten Kirchen in einem guten, zumindest befriedigendem und teils auch sehr gutem Zustand. Und wer genau hinsah, entdeckte eben ganz andere „Geber“ als noch vor wenigen Jahrzehnten denk- oder vorstellbar waren: Stiftungen, Länderverwaltungen, Privatvermächtnisse, Sammlungen.
Interessant: Die Kirchen sind über ihre Bestimmung hinausgewachsen, sie haben eine über - oder muss man besser sagen - eine unterreligiöse Bedeutung erlangt, bzw. hat sich diese vergrößert. Wogegen sich die definiert kirchliche Kirche scheinbar immer mehr verkleinert. Vielleicht steckt hier auch ein Hauptgrund, warum die barocken Engel plötzlich vom Himmel, genauer aus den Dachböden, in die Kirchen hinabschweben. Es ist ja wohl eher nicht das religöse und modisch-sentimentale Bedürfnis, das sie einst entstehen ließ, als die Taufe noch obligatorisch war.
Nach meiner Beobachtung und meinem Ermessen schätzen die Zeitgenossen an den Engelsfiguren ihre besondere einmalige Aura, ihre eigentümliche Shäre, die ihnen tatsächlich etwas von einer Persönlichkeit verleiht. Und zwar von einer solchen, der wir in der Realität nicht oder nur selten oder wenn, nur kurz, begegnen. Von vielem ist in so einer Engelsfigur „zusammengeronnen“: Von Glauben und Legenden, Kunstwerken, Kunstfertigkeiten, Theaterinszenierungen, Träumen, Sehnsüchten samt den zugehörigen Ängsten. Ja, sicher auch für das Geheime und Verdeckte, das in unserer hilflos aufgeklärten Zeit ein endloses Comeback feiert, stehen oder hängen die Engel. Doch der letzte Punkt, der die Aura der Engel heute so greifbar und begreifbar macht, ist eher etwas Handfestes: Sie sind Zeugen einer konkreten Vergangenheit und damit Gegenstände, an denen wir unsere Achtung beweisen können. Wir freuen uns, dass Sie entdeckt, renoviert und gewissenmaßen wiederbelebt und gebraucht werden. Wir hauchen ihnen mit unsrem Interesse neues Leben ein. (Wer jemals erlebt hat, wie ein Enkelkind mit einem Teddy, der einst dem Opa gehörte, anfängt, begeistert zu spielen, wird mich vielleicht besser verstehen).
Nun zum Schluss die Orte, die wir besuchten in der Reihenfolge unseres Weges. Wir starteten mit dem Bus vom Bahnhof Friesack und stoppten dann in den Dörfern Garz, Protzen, Dabergotz, Gottberg, Holzhausen, Stüdenitz, Zernitz und Plänitz. Eine nette Mittagspause wurde in Neuruppin gemacht, direkt am See, auf der Terrasse der empfehlenswerten Gaststätte „Zur Wichmannlinde“.
Abschließend ein Tip, falls Sie privat diese Kirchen besichtigen möchten. Interessante Fakten für einen Zugang können Sie auf der Internetseite der evangelischen Kirche erfahren (http://altekirchen.de/) oder Sie fragen in den Dörfern nach den Mitgliedern im Gemeindekirchenrat, die meist auch über einen Schlüssel und entsprechende Berechtigungen verfügen. Nur noch selten sind dort die Frau - oder der Herr Pfarrer zu finden…. Die Kirchen sind heute mehr als früher Einrichtungen der Dörfer und ihrer Bewohner…. Und das ist gut so.