Liebe Reiseteilnehmer und Interessierte,
Rügens Erwachen
Kleine Frühlingsreise auf
Deutschlands größte und schönste Insel.
Der Frühling
ist sicher auch zuhause schön – doch auf Rügen können Sie eine Verlängerung der
Höhepunkte bekommen. Die Obstblüte setzt hier im raueren Norden später ein. Während
bei uns „verblühter Schnee aus den Zweigen fällt“, wie es Kästner in seinem Mai-Gedicht
treffend beobachtet, erleben Sie an der Küste noch einmal die volle Pracht.
Doch es sind keine Plantagen, sondern viel romantischer vor allem Feldraine,
Alleebäume, Streuobstwiesen und Gärten oder Parke, die das landwirtschaftlich
geprägte Rügen ausmachen. Und an vielen Orten der Insel erlebt man die blühende
Natur im reizenden Wechselspiel mit dem Wasser – den zahlreichen Bodden,
Buchten oder dem offenen Meer.
Freilich
erwacht auf Rügen dieser Tage auch der Tourismus und das zweite wichtige Geschäft
der Insel neben der Landwirtschaft beginnt. Allerdings werden wir mit unserem
Kurs die Urlaubsballungszentren nur streifen, bzw. bewusst höchstmögliche Einsamkeit
suchen. Dennoch sind die Hotelpreise schon hoch und die Schiffe nach Hiddensee
auch bereits gut gebucht.
Da unsere
Gruppe nur relativ klein sein wird – ca. ein Dutzend Reisende – können wir
keinen Reisebus solo über die 4 Tage buchen, sondern ich nutze verschiedene
Dienstleister an unterschiedlichen Orten und Zeitpunkten, um die Insel zu umrunden.
Hierbei wird es nicht darauf ankommen, an jedem Fleck der hunderte Kilometer
langen Küste gewesen zu sein, sondern die Kunst wird die Auswahl der schönsten
Strecken und die Kombination mit Wanderausflügen sein. Sie werden sehen, dass
dabei auch historische und landschaftliche Highlights der Insel nicht fehlen – doch
auch hier ist selbst eine annähernde Vollständigkeit unmöglich. Schließlich haben wir „nur“ drei Tage
(ursprünglich waren 4 geplant, das musste ich aus logistischen Gründen ändern)
– der 4. Tag und die letzte Nacht soll uneingeschränkt Hiddensee gelten. Für
mich gehört Rügen und Hiddensee zusammen – so liegt zum Beispiel die kleinere
Insel zwischen Rügen und der Küste und einst - nach der Eiszeit - waren beide
Inseln noch ein Ganzes. Der Zusammenhang wird deutlich bei einer Schifffahrt
vom der Halbinsel Wittow nach Hiddensee – und bei keiner anderen Gelegenheit
erfasst der Besucher Wesenheit und Schönheit der vorpommerschen
Boddenlandschaft besser.
Die Fahrt
nach Hiddensee ist dann auch die Ursache, dass wir Rügen nicht wirklich
umrunden, denn der westliche und südwestliche Teil – also z.B. die Halbinseln
Ummanz und Lebbin werden nicht durchfahren – wir müssen uns mit dem Fernblick
begnügen.
Die
Tagesprogramme
Sonnabend, 9. Mai.
Start ist
mit dem frühen Regio nach Stralsund über Greifswald. Wir treffen uns in der
Mitte des Zuges. Sie können an folgenden Bahnhöfen einsteigen: Südkreuz 6.23
Gleis 8 / Potsdamer Platz 6. 27 Gleis 4 / Hbf. 6.31 Uhr Gleis 7 / Gesundbrunnen 6.38
Uhr Gleis 9 / Bernau
6. 54 Uhr Gleis 5. Ich selbst bin
6.30 Uhr auf dem Bahnsteig in Berlin-Gesundbrunnen.
Sie können
angeben, ob Sie bereits eine Fahrkarte für Brandenburg oder eine Bahn-Card
besitzen
Und bitte teilen Sie mir auch mit, wo Sie
einsteigen.
Der
gemeinsame Ausstieg ist nicht in Stralsund – dort kommen wir erst bei der
Rückfahrt an – sondern zuvor in Miltzow.
Von dort geht es per Bus und mit der Fähre von Stahlbrode auf die Kranichinsel
Zudar und über die Ernst-Moritz-Arndt-Gedenkstätte G r o ß S c h o
r i t z nach P u t t b u s . Von hier bzw. vom Hafen
Lauterbach dann eine Wanderung entlang des Greifswalder Boddens Visasvis der Insel V i l m . Von Lauterbacher Hafen findet dann eine Exkursion auf diese Insel statt, darauf freue ich mich besondern, denn es ist mir noch nie gelungen, daran teilzunehmen. Diesmal liegt die Anmemeldung und die Genehmigung vor. In jedem Falle fahren wir das letzte Stück nach G r o ß Z i c k
e r auf Mönchgut, wo wir im Hotel „Inselwind“
das Quartier haben, mit dem Taxi. Am Abend ist dann abschließend eine kleine
Besteigung der Zickerschen Berge geplant, die einen phantastische Aussicht über
Rügen, den Bodden und das Meer bieten.
Sonntag, 10. Mai
Um 9 Uhr besichtigen wir in unserem gastgebenden
Ort eines der ältesten Häuser der Insel, das „Pfarrwitwenhaus“, ein Ständerbau
mit schwarzer Küche und Zuckerhut. Dann geht es mit dem Bus zum Hauptort
Mönchguts nach G ö h r e n , wo wir an der Steilküste den größten Findling
der Küste – den Buskam – bewundern können. Doch schnell starten wir von hier
weiter zum ersten und schönsten Ort in der der benachbarten G r a n i t z
(wie die Stubnitz, eine waldige
Berglandschaft der Insel). Gemeint ist S e l l i n. Auf der schicken Gründenzeit-Urlaubs-Allee,
die direkt auf die Seebrücke zuführt, kann man den Kontakt mit dem Tourismus
durchaus genießen…..Doch eigentlich sind wir nur hier für die aussichtsreiche
Wanderung auf der Steilküste der Granitz nach B i n z. Dort erwartet uns der nächste Bus – diesmal
für eine Fahrt nach S a s s n i t z . Stationen dorthin sind nachmittags
der großartige Kleine Jasmunder Bodden, die Feuersteinfelder und die einstige
KdF-Siedlung P r o r a, wo ich selbst ein Ausbildungsjahr der NVA erlebte.
Übernachtung ist nicht, wie anvisiert, in Lohme, sondern im historisch ersten
Tourismusort der Insel im Städtchen S a s
s n i t z.
Montag, 11. Mai
Wir beginnen
diesen Tag mit einer berühmten Wanderung: Natürlich der zu den Jasmunder
Kreidefelsen. Wenn auch durch Abbruch und Aufweichung manches von der weißen
Felsenpracht in den letzten Jahrzehnten verloren ging, bzw. ins Meer gespült
wurde, ist dennoch die Einmaligkeit des Ortes gewahrt. Außerdem ist auch der
Weg selbst durch uralten Laubwald, vor allem Buchenbestand, einer der
wertvollsten Wanderwege Mecklenburgs. Das „Sterben“ der Felsen übrigens ist
etwas Natürliches in der Rügenschen Welt, denn Rügen hat seinen Charakter,
seine Gestalt durch das schnelle und heftige Werden und Vergehen der geologischen
Formen, durch Ansturm von Wind und Wasser erhalten. Am frühen Nachmittag
startet unsere letzte Bustour. Sie führt uns vom „ K ö n g i s s t u h l“ quer über den J a s m u n d an den Großen Bodden und über die Schaabe auf
das Windland W i t t o w. Hier besuchen
wir die Kirchen in A l t e n k i r c h e
n und V i t t auf dem Wege nach K a p
A r k o n a – die Nordspitze Ostdeutschlands. Nach der Besichtigung des
einstigen Slawenheiligtums und schönen Leuchtturms geht es per Bus zum Hafen
auf Wittow für das letzte Schiff nach Hiddensee. Die Inselüberfahrt ist viel
mehr als ein Transfer, denn die Annäherung an Hiddensee gehört zu jeder
Jahreszeit zu dem Besten was an Deutschlands Ostseeküste zu erleben ist.
Auf dieser
Insel gibt es keinen Autoverkehr – dennoch ist sie durch den Tourismus recht
lebendig. Wer die wahre Stille Hiddensees erleben will, muss über Nacht bleiben
und sollte nicht unbedingt im Hauptort K
l o s t e r Quartier nehmen, sondern
z.B. in der Hotelanlage „Heiderrose“ eine halbe Stunde Fußwegs von N e u e n d o r f oder V
i t t e.
Dienstag, 12. Mai
Wer nicht
laufen will, muss Fahrrad fahren oder sich kutschieren lassen. Doch ich denke,
dass die wunderbaren 8 (bis 10) Kilometer dieses Tages nicht anstrengend sein
werden, denn Hiddensee bietet ausgesprochen abwechslungsreiche Wanderwege und
natürlich Möglichkeit zu geruhsamer Einkehr. Zum einen werden wir natürlich an
der eigentlichen Küste und dem wunderbaren Nordstrand spazieren gehen, doch
dann hat die Insel auch einen kleinen, aber sehr charakteristischen Bergzug.
Von hier bieten sich weite Sichten über die Boddenlandschaft und vor allem über
die jetzt blühenden Ginsterheiden. Schließlich beenden wir diesen Tag im Hauptort
in Kloster, wo es dank der Erinnerung an Gerhard Hauptmann, der hier ein
Sommerhaus hatte, einen kleinen aber feinen literarisch- kulturellen
Erlebnisort gibt.
Mit dem so
ziemlich letzten Schiff der Weißen Flotte tuckern wir gen Stralsund, um dort mit
dem Regionalexpress gegen 18.30 Uhr nach Berlin zu starten. Übrigens, wenn
jeder Mitreisende noch 10€ in die
Schifffahrt nach Stralsund investiert, können wir uns ein Wassertaxi leisten.
Das ist viel schneller und wir haben bis zu zwei Stunden mehr Zeit für
Hiddensee.
Das
Reisegepäck bitte ich möglichst klein zu halten, da wir ja dreimal das Hotel
wechseln und ich keine großen Busse bestellen kann, die viel Gepäckraum haben.
Andererseits brauche Sie das Gepäck nicht viel zu tragen, da ich stets für eine
Gepäckbeförderung sorge, die uns tagsüber von diesem befreit.
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