11.01.08

Bericht über den Ausflug am 8. Januar 2008

Blick in Flusstal mit "Fontane-Kiefer"

Auf dem Leistikow-Weg, nahe dem Wupatzsee

Eine typische Partie - mit Erlen fast zugewachsen

Autobahnbrücke über die Löcknitz - Frösche aus dem "Tausendjährigem Reich"
Fotos: Scheddin
Der Löcknitzbach und seine Seen
Diese Wanderung fand in einem eher „familiären“ Umfang statt. Leider kamen nur drei Berlinerinnen an diesem sonnigen Vormittag nach Erkner. Da ich selbst schon einmal wegen Regenwetter diese Tour hab ausfallen lassen müssen, bin ich diesmal in dieser „Minnibesetzung“ gestartet. Aber mir ist es ein Rätsel, warum sich dafür nicht mehr Publikum finden ließ. Es war kein schlechtes Wetter angesagt und die Tour ist doch unmöglich allen bekannt. Selbst wenn! Dann ist die Löcknitz erst recht einen Besuch wert. Das hat sich für mich auch diesmal wieder gezeigt: Während in den wärmeren Jahreszeiten das Waldflüsschen fast untergeht in der Fülle der Natur, hat es im Winter seinen eigentlichen Auftritt! Ein glitzerndes, lebendiges Band ringelt sich munter schweigend durch die Wälder. In seiner Nähe steigert sich die Vegetation, bleibt aber durchsichtig und lange schon im Voraus sehen oder ahnen wir das Wasser. Am Rande ist es gefroren und bereift und nicht selten zieht nun ein weißes Band, wie eine Markierung durch den Forst. Gerne würde ich jetzt berichten, dass auch die Vogel- und Tierwelt sich im Bachtal tummelte – aber wir hatten nicht das Glück. Es herrschte offensichtlich der Winter – nur ab und an schwirrte das Zirpen der Waldmeisen durch die Luft oder ein Häher meldete, unsichtbar, unsere Ankunft. Und so einsam sind manche Löcknitzpartien, dass es, hier nahe der Hauptstadt, absolut glaubhaft scheint, auch auf den Eisvogel zu stoßen. Sehr oft stießen wir auf die Spuren der Wildschweine und Rehe, die ganz offensichtlich in großer Menge und hoher Frequenz das fruchtbare Tal aufsuchen. Besonders die wilden Schweine hatte am Wege ihrem Namen alle Ehre gemacht. Ganze Wiesen waren frisch gepflügt, Baumwurzeln sahen wir, die bis zu einem Meter Tiefe ausgegraben worden waren – auf der Suche nach Nahrung. Zum Glück hatten die Graukittel vor dem schönen Löcknitzwanderweg offenbar Respekt… oder er war ob seiner Beliebtheit zu festgetreten. Das war auch die Ursache für einige noch gefrorene Teilstücke. Hier war Vorsicht angesagt – auch auf dem breiten und leider ab und an von Autos benutzen Forstweg von Altbuchhorst nach Klein Wall. Doch immer konnten wir gut auf den getauten Wegerandstreifen ausweichen. Klein Wall übrigens ist heute eine Fischerei und war einst Wassermühle. Die Fischerei betreibt Angelteiche und Hälterbecken für verschiedene einheimische Fische. Diese und Seefische werden hier frisch geräuchert angeboten. Leider war man an unserem schönen Winterdienstag gar nicht auf Gäste eingestellt. Keine Brötchen gabs, kein Bier am Verkaufs/Imbiss und die Gasträume nur am Wochenende geöffnet. Wie ich hörte ist oder war die Existenz der Anlage gefährdet, da der Pächter, die Peitzer Teichwirtschaft GmbH, auf einem neuen Vertrag bestünde. Wer die Anlage seit Jahren kennt, sieht dass hier ein frischer Wind wirklich nottun würde. Vieles erinnert noch an ehrwürdige DDR-Tage und mir fällt – einmal die hauptsächliche Räucherei und Angelei ausgelassen - manches auf, was für Kunden und Gäste besser gemacht werden könnte. Die Schließung der Stätte jedenfalls wäre ein herber Verlust für den Tourismus in dieser Gegend. Denn Klein Wall ist die einzige bewirtschaftet Stätte im Wald und an der Löcknitz nach dem berühmten „Löcknitz-Idyll“ in Erkner die einzige Einkehrmöglichkeit. Wer nun von hier - wie wir - für den Rückweg Richtung Altbuchhorst sich von der Löcknitz trennt, findet nicht nur die reizenden Seen der Grünheider Kette (Möllensee, Peetz- und Werlsee…): Er wird auch von einer geöffneten Gast- und Schlafstätte an idealer Stelle begrüßt! Das „Gasthaus Hubertus“ mit Mittagstisch aus eigener Küche steht unmittelbar an der Bushaltestelle nach Erkner. Die Busse der Linie fahren mindesten jede Stunde (immer gegen halb) und an Schultagen meist auch zusätzlich um die volle Stunde - und das innerhalb des Berliner C-Tarifs!!