07.08.09

Programm Oktober 2009

Oktober

Freitag, 2. Oktober - 14 Uhr
V e r l a u f e n u n d v e r l i e b e n

Führung auf den verschlungenen Wegen des Berliner Südwestfriedhofs in Stahnsdorf. Auch in den melancholischen Stimmungen des Herbstes bleibt ein Gang über diesen Waldfriedhof dank seiner Größe, seiner Würde und natürlichen märkischen Schönheit ein befreiendes Erlebnis. Viele Prominente bestimmten diesen guten Ort für ihre letzte Ruhe. Viele Künstler wurden für diese Ruhestätten zu besonderen Werken inspiriert. Im 40jährigen DDR-Dornröschenschlaf ist diesem größten Berliner Begräbnisplatz zu guter Letzt eine bittersüße Verwünschtheit zugewachsen.
~3km~18Uhr~12€~ Treff: S-Bf. Teltow, Ausgang


Sonnabend, 3. Oktober - 10.30 Uhr
„A u f V e r s t a n d n u r a u s R u i n e n …“

So sang ich als Jungpionier unbemerkt und unabsichtlich - als die Nationalhymne noch gesungen werden durfte. Wandern und Satire gilt es wiederzuvereinen an diesem 19. Tag der Wiederkehr der Wiedervereinigung. Das Einfachste wäre das Singen unserer vollständigen Hymnen. Aber ich biete Ihnen außerdem eine kleine Lesung in der alten Kähnsdorfer Dorfschule
– mit immergrünen Texten aus der Wendezeit, in der ich für Kabarett und Kleinkunstbühne schrieb (1987 bis 94). Ein attraktiver Spaziergang zuvor führt vom alten Städtchen Beelitz – mit Besichtigung des jüdischen Friedhofs und der Wunderblutkapelle – in die Spargelmetropole
Schlunkendorf und von dort durch die Stückener Heide an den malerischen Seddiner See, wo ich das Glück hatte, die Jugend zu verbringen.
~DB10.40~RSV~8km~18Uhr~Einkehr~25€+C
~inkl. Kaffee/Kuchen/Sekt~ Treff: Bf. Wannsee, Fernbahnsteig


Dienstag, 6. - Mittwoch, 7. Oktober
J e n a u n d d i e T h ü r i n g e r S a a l e

Kleine Reise in der Ausflugsreihe „Kostbare Thüringer Städte“ – denn zu Unrecht steht Jena im Schatten Weimars. Ein Besuch lässt sofort die wunderbare Lage der Stadt – behütet im Saaletal, begleitet von Weingärten – zum Genuss werden. Alt und Neu ist überzeugend verflochten, neuer Geist herrscht in alten Mauern, wie in den ehrwürdigen der Jenaer Universität. Friedrich Schillers Haus und Garten, mit dem Steintisch, den Goethe so liebte, ist die schönste Schillerstätte in Deutschland. Zur Klassikpflege kommen in Jena aber die Bastionen
der Forschung und Industrie hinzu – dank Ernst Abbe und dem Zeiss-Konzern, wo man bis heute erfolgreich entwickelt und verkauft. Nachmittags fahren wir auf die Saalehöhen, wandern zum Napoleonstein und besuchen in Cospeda die Gedenkstätte für die Schlacht von „Jena
und Auerstedt 1806“. Am Mittwoch starten wir von den nahen Dornburger Schlössern. Die Wanderung führt ins herrliche Gleisetal. Vom sagenhaften Alten Gleisberg geht’s zum Abschluss in die bekannte Töpferstadt Bürgel, wo eine der traditionsreichen Werkstätten besucht
wird.
~DB7.59~RSV~5/10km~
~20Uhr~120 € Treff: 7.45 Uhr, Bf. Südkreuz, ICE München


Sonnabend, 10. Oktober - 9.30 Uhr
D i e K r a n i c h k a r a w a n e

Bahn- und Schiffsausflug ins Biophärenreservat „Unteres Odertal“. Alljährlich im Oktober ziehen durch die deutsch-polnische Oderlandschaft die Karawanen tausender Graukraniche und anderer Zugvögel gen Süden. Wir starten eine kleine Wanderung entlang der Oder von
Zützen nach Schwedt und haben Gelegenheit, diese interessante Stadt und einstige barocke Residenz zu besichtigen. Von hier startet am Nachmittag eine Schiffsfahrt durch die Kanäle und Arme der Oder – eigens mit dem Ziel, das lautstarke Spektakel des abendlichen
Einflugs der Kraniche zu ihren Schlafplätzen in den Polderwiesen zu erleben.
~DB9.39(Süd9.27)~RSV~6km(kein Muss)~20.30Uhr~Picknick~38€
Treff: Bf. Gesundbrunnen, Bahnsteig Schwedt/Oder




Sonntag, 18. Oktober - 9 Uhr
G r o ß e r S t e c h l i n s e e

Wanderung in Bilderbuch- und Romanlandschaft. „Der Stechlin“, wie Fontane vertraulich diesen schönen und geheimnisvollen norddeutschen See nennt, liegt einbettet in ebenbürtige Natur. Unser Kurs beginnt an der Fürstenberger Havel mit der Berliner Sommersiedlung „Röblinsee“ (20er Jahre!) und führt über den einsamen, türkisfarbenen Peetschsee zum hohen
Ufer des Großen Stechlin – mit alten Buchen bestanden, wie schon auf der 1. Seite des Fontaneromans geschildert. Ein Schloss gibt es hier allerdings nicht und Dorf Stechlin heißt schlicht Neuglobsow. Aber sein altes Gasthaus (Einkehr) besuchte oft der Dichter selbst. Wir haben noch die Möglichkeit, das Glasbläsermuseum zu besichtigen, bis uns ein Taxibus über Menz am Roofensee zum Bahnhof Gransee bringt.
~DB9.08(Südkreuz8.34)~9+2km<>17Uhr<>30€~ Treff: Bf. Oranienburg,
Bahnsteig Rostock


Dienstag, 20. Oktober - 6.15 Uhr
P o s e n – P o z n a n

Bahnausflug in die nahe polnische Nachbarstadt. Dank Eurocity ist ein Tagesausflugi n diese Hauptstadt der Wartheregion unbedingt lohnend! Die Stadt bietet große Sehenswürdigkeiten – erstes Bistum, erste Uni – aus der packenden polnischen Geschichte und ebenso aus der preußischen Epoche. Für Berliner natürlich besonders interessant. Obwohl Poznan schon
vor 1000 Jahren Polens erstes staatliches Zentrum war, hat es bis heute jugendlichen Schwung und besitzt mit dem Cityhaus „Alte Brauerei“ auch ein wirklich herausragendes Bauwerk der Nachwende. Über Jahrhunderte arbeiteten italienische Baumeister an Posen gleichermaßen wie Polen und Preußen (z. B. Schinkel und Schwechten) – wirkten gemeinsam an einem
Stadtbild von internationalem Rang. Am Nachmittag Abschluss des Ausflugs mit einer Busfahrt zu den Schlössern großer polnischer Adliger – Raczynski in Rogalin und Dzialynski in Kórnik ~DB6.27(Lichtenberg6.38)~RSV~5 km~22Uhr~Ausweis~60€ inklusive Einkehr!
Treff: Bf. Gesundbrunnen EC 41


Freitag, 23. Oktober - 14 Uhr
R o t e s R a t h a u s - G r a u e s K l o s t e r

Führung durch das Berliner Viertel zwischen Molkenmarkt und Stadtgericht. Der Anlass: Hinterm Rathaus soll in den nächsten Jahren alles anders werden.„Verdichtende Bebauung und Rückdrängung des Kfz-Verkehrs“ lautet die Senatsdevise (wahrscheinlich sollen alle mit der S-Bahn fahren, also besser zu Haus bleiben). Wie verhalten sich hier die historischen Grundrisse
zu den Plänen? Wer lebte im Kiez – wer wird hier leben? Jüdenhof und Franziskaner, Hugenottenkirche und das Hohe Haus, Stadtgymnasium und Polizeipräsidium …viel Geschichte auf wenig Raum. Wir riskieren einen Blick auch hinter die Fassaden-Klosterkirche, „Stadthaus“ und „Stadtgericht“ (Treppe!) auch Innen!
~1,5km~17Uhr~10€~ Treff: Alexanderplatz, Weltzeituhr


Sonnabend, 24. Oktober – 9 Uhr
R u d i, R i t t e r u n d R a k e t e n

Busausflug durch den Niederen Fläming zum Hohen Golm. In der interessanten Kreisstadt von Teltow-Fläming beginnt ein spannender Kurs durch das Baruther Urstromtal und seinte Randzonen. Das alte Luckenwalde besitzt Kulturdenkmäler für Preußens frühe Industrie und Beispiele des modernen Bauens von hohem Rang (Hutfabrik, Theater, Tautsiedlung). Wichtige
Stationen in der Umgebung sind das Geburtshaus Rudi Dutschkes in Schönefeld, das Raketenversuchsgelände in Kummersdorf (Wernher von Braun!), die Gipsseen in Sperenberg, das Schloss der Rochows in Stülpe und nicht zuletzt die Wanderdünen in Horstberge. Mittagsrast ist in Ließen– das schönste Flämingdorf und Startpunkt einer kleinen Wanderung in die Golmberge zur ehemaligen Pilgerkapelle auf dem Hohen Golm (kein Muss). Hier überfiel vor 500 Jahren Ritter Rochow den Ablasshändler Tetzel. Geblieben ist bis heute die phantastische Aussicht von den bis vor kurzem noch militärisch gesperrten Golmbergen.
~RSV~6km~19Uhr~35€ Treff: Bf. Gesundbrunnen, Reisezentrum








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